Presseerklärung zur Schulentwicklung in Ilsede

Da in letzter Zeit das Thema Schulentwicklung in Ilsede politisch wenig diskutiert wurde, möchten wir mit dieser Information alle Ilsederinnen und Ilseder, natürlich insbesondere die Eltern und Kinder, über den aktuellen Sachstand informieren.

Zum Ende des vergangenen Jahres ist von der Verwaltung zum Einstieg in das Thema eine erste Information über die vorhandenen Grundschulen, deren Ausstattung, die Schülerzahlen und die baulichen Zustände informiert worden. Dazu ist eine „Ideenwerkstatt“ aus den Mitgliedern des Schulausschusses, den Schulleitungen, der Verwaltung und einer Vertreterin der Landesschulbe-hörde gegründet worden. Im Moment arbeiten die Schulleitungen an pädagogischen Konzepten, die Verwaltung ermittelt Zahlen und Kosten.

Die Entwicklung der Grundschulen wird zur Zeit im Wesentlichen durch das Thema Inklusion und den gestiegenen Betreuungsbedarf von Eltern bestimmt, so dass die Ganztagsschulen in den Fokus rücken. Ganztagsschulen gibt es schon an den Standorten Oberg, Ölsburg und Groß Ilsede. Die Ein-richtung für Groß Lafferde ist zur Zeit in Prüfung.
 
Der alte Lahstedter Gemeinderat hatte in 2014 beschlossen, dass die Schule in Gadenstedt im Jahr 2018 ebenfalls zur Ganztagsschule werden soll. In Groß Lafferde gibt es derzeit eine eigenständige Grundschule, in Adenstedt ist die Schule eine Außenstelle von Gadenstedt.
 
Aufgrund der denkmalgeschützten Bausubstanz in Adenstedt und Groß Lafferde werden Umbau-maßnahmen für die inklusive Arbeit oder die Einrichtung einer Mensa besonders teuer.

Wie geht es nun weiter?
Wenn die konzeptionellen Überlegungen der Schulleitungen beendet sind und die Verwaltung die verschiedenen Möglichkeiten betrachtet und vor allem berechnet hat, wird die Ideenwerkstatt noch einmal zusammen kommen.

In einer öffentlichen Schulausschusssitzung wird dann die zukünftige Schulentwicklung erstmals öffentlich beraten werden. Dazu müssen aber, wie gesagt, alle Fakten auf dem Tisch liegen.

Danach sollen Elterninformationsveranstaltungen durchgeführt werden, um die dann vorliegenden Fakten breit zu streuen und zu diskutieren. Die Erkenntnisse aus diesen Veranstaltungen werden in die Entscheidung der Ratsmitglieder mit einfließen.

Erst wenn alle Standpunkte gehört und alle Argumente gegeneinander abgewogen sind, wird die Entscheidung getroffen werden. Denn wie auch immer die weitere Schullandschaft aussehen wird, gebaut, umgebaut und renoviert werden muss in jedem Fall.
Woran wird die Entscheidung festgemacht?

Im Wesentlichen an vier Faktoren

1. Optimierung der pädagogischen Arbeit an den Schulen unter Berücksichtigung der räumli-chen und personellen Ausstattung, um so die bestmöglichen Bildungschancen der Grund-schulkinder zur Vorbereitung auf die weiterführenden Schulen zu erreichen.

2. Schon jetzt zeigt sich, dass viele Eltern eine Ganztagsbetreuung wünschen. Dies aber mit unterschiedlichen Anforderungen in Bezug auf Zeit, Wochentage und Tätigkeitsschwer-punkten während der Betreuungsphasen. Hier möglichst vielen Wünschen gerecht zu wer-den, und vor allem den Bildungsauftrag optimal umzusetzen wird die eigentliche Heraus-forderung eines pädagogischen Konzeptes und der Machbarkeit.

3. Schaffung der räumlichen Voraussetzungen für die inklusive Beschulung an allen Grund-schulstandorten.

4. Die Lösung muss finanzierbar sein.
Renovierung der bestehenden Schulen, An-, Um- oder Neubauten, fehlende Mensen, Schülertransporte, Nachnutzung evtl. nicht mehr benötigter Gebäude oder Gebäudeteile… All das muss ermittelt und gegeneinander aufgerechnet werden.

Am Ende werden das pädagogische Konzept, die Schulwege und die Kosten entscheiden.

Die Lösung, die gefunden wird, muss die nächsten 20 bis 30 Jahre tragen und muss auch die Ge-meindeentwicklung (Baugebiete, Flüchtlinge, neue Familien oder vielleicht doch Landflucht) be-rücksichtigen und die Möglichkeit zur Anpassung offen halten.

Eines zum Schluss: Wir als SPD Ilsede gehen davon aus, dass die Entscheidung ohne parteipoliti-sches Gezänk, aber mit Austausch von unterschiedlichen Argumenten getroffen werden wird.

Und egal, ob eine Entscheidung am Ende einstimmig oder mit einer Mehrheit fallen wird: Das Wohl der Kinder und die Attraktivität der Gemeinde werden ganz sicher alle im Sinn haben, wenn sie ihr Votum abgeben.

Jörg Gilgen, Vorsitzender Ortsverein Ilsede und Vorsitzender Schulausschuss
Frank Busse, Fraktionsvorsitzender Gemeinderat Ilsede