„Die Diskussion um die zukünftige Schullandschaft in Adenstedt, Gadenstedt und Groß Lafferde wird oft nur auf die baulichen Aspekte reduziert, dabei sind die Kosten nur ein Teil der vielen Punkte, die es zu berücksichtigen gilt.“ eröffnet Jörg Gilgen, Vorsitzender des Ausschusses für Schule und Kindertagesstätten das Gespräch. Marcus Seelis, stellv. Vorsitzender des Ausschusses, ergänzt weitere Aspekte: „Bei einer Entscheidung über die Schule sind vor allem die pädagogischen Aspekte wichtig, also die gute Ausbildung für unsere Kinder. Aber auch die Interessen der Ortschaften müssen wir berücksichtigen. Kann sich eine Ortschaft angemessen entwickeln? Wie werden Vereine und Freiwillige einbezogen? Wie ist der Kontakt zu Freunden und Nachbarn?“
Seelis und Gilgen betonen, dass hier eine Richtungsentscheidung für die nächsten Dekaden getroffen wird. Daher müssen auch bei den weiteren Aspekten diese Zeiträume bedacht werden. Darüber hinaus wird nicht nur die Entwicklung der drei Schulen betrachtet, vielmehr steht die gesamte Schulentwicklung in der Gemeinde Ilsede im Fokus.
Man dürfe auch nicht einfach die Baukosten eines Neubaus den Kosten der Renovierung gegenüber stellen. Die räumlichen Anforderungen an eine Schule haben sich stark verändert. Es braucht heute mehr Räume: Zum einen größere Klassenräume, weil die Kinder nicht mehr starr in Reihe sitzen. Zum anderen auch kleinere und mittlere Gruppenräume für Gruppenarbeit. Auch Funktionsräume sowie Differenzierungs- und Betreuungsräume seien wichtig, während man die typischen „Computerräume“ heute nicht mehr braucht. Dies alles sei auch „Qualität“ einer Schule, die mehr ist als nur vier Wände und ein Dach. Während ein Neubau anfangs teurer ist, muss in Altbauten kontinuierlich investiert werden.
Es müsse eine Gesamtabwägung der Aspekte und Argumente vorgenommen werden. Nicht alle Ziele können dabei zu 100% erfüllt werden. „Das wird keine leichte Entscheidung für die Ratsmitglieder“ sind sich die beiden sicher.
Gilgen und Seelis haben sich vorgenommen, dass die Politik bis Ende dieses Jahres eine Richtungsentscheidung trifft. „Die Nachfrage nach Ganztagsschulen ist da und steigt weiter. Ob bei einem Schulneubau oder beim Umbau der bestehenden Schulen – wir werden dieser gesellschaftlichen Entwicklung und dem Elternwillen Rechnung tragen müssen“ sagt Jörg Gilgen und fügt hinzu: „Wenn wir das Geld der Bürger sinnvoll investieren sollen, brauchen wir Planungssicherheit. Es wäre schlimm, wenn wir jetzt Geld der Bürger in eine Schule investieren würden, die dann in fünf oder zehn Jahren geschlossen wird.“
Auch Marcus Seelis spricht sich für eine Richtungsentscheidung in diesem Jahr aus: „Solange die Entscheidung offen ist, verlieren wir viel Energie in dem Kampf für die eine oder die andere Lösung. Wir schaffen Fronten und die Stimmung verhärtet sich. Eine Entscheidung schafft Frieden und erlaubt es, die freie Energie und das Engagement lieber für die Gestaltung einzusetzen.“